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Deutschland 2015
Der Markt für traditionelle afrikanische Kunst - besonders für Masken - boomte lange Zeit. Alte Kunst aus Afrika war eine beliebte Geldanlage. Jetzt kommt dieser Markt zum Erliegen.
Sammler und Direktoren internationaler Museen müssen sich rechtfertigen für ihre Schätze aus Afrika. Entfacht ist eine Debatte über die Restitution von Kunst aus der Kolonialzeit. - Eine filmische Spurensuche bei Händlern und Museen in Westafrika, den USA und Europa.
Was bedeuten afrikanische Masken? Welche Rolle spielen sie bei uns - und welche spielten sie ursprünglich in ihrem Herkunftsland? Auf welchem Wege und unter welchen Umständen kamen sie in unsere Museen und Galerien? Und was waren und sind die Motive der Sammler? auf der Suche nach Antworten führt der Film zu den schönen Alltags- und Kultgegenständen, den geheimnisvollen Fetischen und Masken unseres Nachbarkontinents - zu scheinbar "primitiven" Kunstobjekten in schicken Galerien und Privatwohnungen leidenschaftlicher Sammler und Völkerkundemuseen.
In 200 Jahren wurde Afrika von seinen kulturellen Schätzen leergeräumt. Zu Tausenden gehortet finden sie sich in Museen, privaten Sammlungen und Galerien wieder. Gerade deutsche Völkerkundemuseen verbergen im Fundus die reichsten Kollektionen aus Afrika. Neue Ausgrabungen im Lande der Nok in Nigeria zeugen von jahrtausendealter Kunst in Königreichen, die ohne Schriftkultur in Vergessenheit geraten waren. Die reichen Funde aus dem Lande der Nok erstrahlen heute in Museen von Boston bis Brüssel und sogar in Tirol.
Seit der französische Präsident Emmanuel Macron ankündigte, zu Unrecht entführte Kunst- und Kultgegenstände aus Afrika an die Ursprungsländer zurückzuführen, tobt eine Debatte. Geschichtsbewusste Afrikaner klagen Museumsdirektoren der "Raubkunst" an. Aber was ist unrechtmäßig, was legal erworben? Fragen wie diese richten sich an die Verantwortlichen des Musée Quai Branly in Paris und des Humboldt Forums in Berlin.
Der Kunsthistoriker Dr. Romuald Tchibozzo aus Benin und die Politologin und Panafrikanistin Dr. Aissa Halidou aus Niger führen durch den Film. Sie vermitteln einen eigenen, persönlichen Zugang zur traditionellen Kunst ihres Kontinents und hinterfragen die Motive der Europäer - den "Blick der Weißen" von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.
Der Film berichtet von verkannter Kultur und Geschichte und der Gier der Sammler im Norden der Welt.